1. Die Sanierung der Vorstadt

Als im 19. Jahrhundert die Stadt durch den hohen Bedarf an Ziegeln –  insbesondere für das Berliner Baugeschehen –  florierte, wurde vermehrt auch der Festlandbereich bebaut. Die Stadt expandierte entlang der heutigen Straße Unter den Linden. Im Jahr 1887 wurde sie begradigt und gepflastert und entwickelte sich zum städtischen Boulevard. Durch den Einsatz von Fördermitteln aus dem Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ konnte eine behutsame Sanierung der reich verzierten Gründerzeitfassaden durchgeführt werden.

An der im Jahr 2000 sanierten Kreuzung Unter den Linden/ Eisenbahnstraße befinden sich mehrere Einzeldenkmale. Das 1957/58 erbaute dreigeschossige Konsum-Kaufhaus stellt in der Region ein seltenes Zeugnis klassisch moderner Nachkriegsarchitektur mit funktionaler Gliederung dar und passt sich unaufdringlich in die umgebende Bebauung ein. 1993 wurden die Fassaden und Dächer des ab 1878 errichteten Schulbaus, der heutigen Carl-von-Ossietzky-Schule, mit 870.000 € gefördert. Die Freiflächen wurden nach bauzeitlichem Vorbild mit Bänken, Kleinpflaster und Hecken neugestaltet. Ebenfalls in der Vorstadt gelegen ist der Plantagenplatz, der als Ergebnis eines Wettbewerbes mit 661.000 € Städtebaufördermitteln saniert wurde. Das Denkmal „Scharfrichterhaus“ direkt am Plantagenplatz ist das älteste Gebäude außerhalb der Inselstadt und wurde 1640 als „Henkerei“ errichtet. 1999/2000 wurde es durch die Eigentümerin umfassend saniert.

Am Hang des Galgenbergs präsentiert sich das denkmalgeschützte Lindow‘sche Haus –  das letzte erhaltene Obstzüchter-gehöft der Vorstadt. Vollständig saniert präsentiert es sich seit Herbst 2019 in neuem Gewand und dient als Tourist-Information und Standort des Bürgerservice.