8. Schützenhaus und Schornstein: Kultur und Industrialisierung

Die Insel war seit jeher Heimat für Produktion und kulturelle Einrichtungen: 1704 gegründet, war die Schützengilde bis 1796 auf der Insel beheimatet.  Das Gebäude der Schützengilde wurde nach der Wende nicht mehr genutzt und stand für lange Zeit leer.  Die Stadt kaufte es schließlich im Jahr 2004. Für das Schützenhaus wurden danach rund 735.000 € Städtebaufördermittel für die Gebäudesanierung und die Gestaltung der Außenanlagen aufgewendet.

Das Ergebnis ist ein modernes Gebäude mit verschiedenen Nutzungen für öffentliche, kulturelle und gastronomische Zwecke. Die straßenabgewandte Seite zeigt sich im 1. Obergeschoss mit einer vorspringenden Stahl-Glas-Konstruktion mit großflächigen Fenstern. Ein gelungener Gegensatz zur straßenseitigen historischen Fassade mit Mittelrisalit und Dreiecksgiebel. 

Von der fortschreitenden Industrialisierung der für Werder (Havel) prägenden Obstverarbeitung zeugen drei noch erhaltene Schornsteine. Der 1917 errichtete, 30 Meter hohe Schornstein war Teil eines Kohlekraftwerkes zur Energieerzeugung für die Produktion der Fruchtweine, Säfte und Marmeladen.

Im oberen Drittel gab es Ausbruchstellen und Schädigungen im Mauerwerksverband mit Vertikalrissen von bis zu 5 Zentimetern Breite. Der stark geschädigte Schornstein wurde mit Städtebaufördermitteln von rund 130.000 € umfassend instandgesetzt.